Labor Beethoven 2020 – zeitgenössische Interpretationen zum Jubiläums-Jahr

Im Labor Beethoven 2020 gibt es zeitgenössische Interpretationen zum Jubiläums-Jahr

Wenn das Schicksal mit unbarmherziger Kraft an die Türe schlägt und sich das in musikalische Töne wandelt, dann hat man es mit den Kräften einer ganz eigenen Naturgewalt zu tun. Und zwar den Noten von Ludwig van Beethoven, einem der größten und bedeutendsten Musikern aller Zeiten. Im Jahr 2020 wird das Beethoven Jahr gefeiert, denn vor 250 Jahren kam Beethoven auf die Welt. Weltweit gibt es deshalb auch Aktionen dazu, vor allem natürlich auch in Deutschland und Österreich.

Eines dieser Projekte findet in Berlin an der Akademie der Künste statt, denn dort wurde das Labor Beethoven aufgestellt. Aufgrund der Pandemie allerdings fand das geplante Festival nur online statt. Das macht die Beiträge und Kompositionen aber nicht weniger beeindruckend. Für alle Musikliebhaber ein besonderes Ereignis. In diesem Artikel gibt es nähere Einblicke zum Labor und dem Komponisten selbst.

Das Jubiläums-Jahr und das Labor

Geboren wurde Ludwig van Beethoven am 17. Dezember 1770 und damit kann in diesem Jahr das Beethoven Jubiläum gefeiert werden. Vor 250 Jahren ist dieser Gigant der Musik geboren worden, dessen Klänge wohl jeder schon einmal in der ein oder anderen Weise gehört haben dürfte. Das nimmt man in vielen Orten der Welt, unter anderem in Wien und Bonn, zum Anlass, um ihn und seine Werke näher zu beleuchten und vorzustellen. Auch in Berlin gibt es dazu einige Möglichkeiten, unter anderem an der Akademie der Künste. Dort hat man das Labor Beethoven 2020 eingerichtet. Dabei handelt es sich um ein Festival mit zeitgenössischen Beiträgen zu Beethovens Musik.

Eigentlich sollte es sich um ein echtes Festival handeln, das acht Tage im März in Anspruch nehmen sollte, an dem dann auch Zuschauer mit dabei sein konnten. Allerdings hat das Schicksal einmal mehr mit voller Wucht an die Tür geschlagen und die Pandemie trat auf. Jedoch hat man aus der Not eine Tugend gemacht und kurzum das Festival einfach in Bild und Ton aufgenommen und online zugänglich gemacht. So können alle Menschen darauf zugreifen und sich von den interessanten Beiträgen verzaubern lassen.

Was aber beinhaltet das Labor Beethoven? Was hat ein Labor mit einer Konzertbühne zu tun? Ziemlich viel, denn es geht durchaus um das Experiment an sich. Und so umfassen die Beiträge insgesamt zehn Uraufführungen, außerdem ein Musiktheater, eine Ausstellung und auch eine interessante Klanginstallation. Man darf sich mit dem Labor und Künstlern auf eine musikalische Reise begeben, die interdisziplinär gedacht ist und entsprechend auch interessante und neue Seiten zum Vorschein bringt. Gleichzeitig zeigt die Ausstellung auch, dass das Experimentieren schon immer ein wichtiger Bestandteil der Musik gewesen ist.

Künstler und Beiträge beim Labor Beethoven

Künstler und BeiträgeEs ist ein internationales Projekt, an dem Komponisten und Komponistinnen aus der ganzen Welt beteiligt sind. Aus Tel Aviv, aus Thessaloniki und auch Basel. Die Besonderheit ihrer Arbeit besteht auch darin, dass sie im Laufe von vier Jahren entstand, in denen man sich immer wieder traf, zusammen probte und auch diskutierte. So ist das Labor Beethoven auch das Resultat und der Höhepunkt dieser vier Jahre. Mit dabei war unter anderem Thanos Sakellaridis mit seinem Werk Dystopia, das durch ein Ensemble vorgetragen wurde. Dabei steckt hinter seinem Werk eine besondere Science-Fiction Geschichte. Alle Informationen dazu gibt es auf der offiziellen Webseite des Projekts.

Ein Werk für zwei Saxofone gibt es von Eleni Ralli mit dem Titel „4 Small Pieces at One Tone“. Ein einzelner Ton sorgt für ein schillerndes Erlebnis verschiedener Klänge, die von Noa Mick und Don-Paul Kahl vorgetragen worden sind. Sehr intim wird es in dem Stück „In Love…“ von Manolis Ekmetsoglu. Es geht um die Gefühle des Komponisten, als er das letzte Mal verliebt gewesen ist. Zum Ensemble gehören Kristijana Helgadóttir, Ingólfur Vilhjálmsson, Gunnhildur Einarsdóttir und Matthias Engler. Der Sopran-Gesang wurde von Sara Gouzi übernommen.

Gleichwohl wurden auch Werke von Beethoven selbst aufgeführt. Unter anderem „Bei Männern, welche Liebe fühlen“, eine Reihe von Variationen für Cello und Klavier, die Beethoven auf dem Thema aus der Zauberflöte von Mozart schrieb. Vorgetragen wurden sie von Santiago Bernal Montana mit Violoncello und Rosalia Gómez Lasheras am Fortepiano. Dagegen widmeten sich David Eggert und Gili Loftus dem 1. Satz aus der „Sonate für Klavier und Violoncello, op. 102,1“. Über alle Beiträge kann man sich ausführlich auf der Webseite informieren.

Der Komponist Ludwig van Beethoven

Es dürfte wohl kaum einen Musiker oder Fachmann geben, der Beethoven nicht zur Riege der größten Musiker aller Zeiten zählen würde. Die nachfolgenden Generationen nach Beethoven waren allesamt stark von dessen Arbeiten geprägt, ob nun ein Johannes Brahms oder ein Richard Wagner, die sogar zu unterschiedlichen Lagern der Musik gezählt werden können, was deren Entwicklung anbelangt. Der 1770 geborene Beethoven hat Werke geschaffen, die für die Ewigkeit sind und weltweit Anklang bei allen Menschen und Kulturen gefunden haben. Er hat die Musik revolutioniert, wie kaum ein anderer Musiker. Er gilt als Beginn der Romantik und hat die politischen Gegebenheiten seiner Zeit in musikalische Formen gegossen.

Der Komponist Ludwig van BeethovenDie Kindheit des früh als talentiert angesehenen Jungen war nicht einfach, da sein Vater aus ihm eine Art zweiten Mozart machen wollte. So gab es auch gewalttätige Momente und Beethoven wurde immer wieder zum Musizieren und Üben gezwungen. Zunächst wurde Beethoven als Klaviervirtuose bekannt, und hatte unter anderem auch Unterricht bei Joseph Haydn und Antonio Salieri. Doch bald auch wurde er auch durch seine Kompositionen berühmt, die heute fest zum Kanon der musikalischen Historie gehören. Besonderheit hat die Person und sein Werk auch deshalb, weil er im späteren Verlauf seines Lebens fast vollständig taub geworden ist und dennoch Werke von enormer Bedeutung schrieb.

Es gibt unzählige Werke von Beethoven, die heute immer wieder aufgeführt werden. Aber manche davon sind so bekannt, dass sie die meisten Menschen kennen. Dazu gehören in jedem Fall seine fünfte und neunte Sinfonien. Vor allem letztere, die auch seine letzte gewesen ist, hat alles bis dahin vorstellbare gesprengt und gilt heute als Höhepunkt des sinfonischen Schaffens. Aber auch andere Werke wie die Diabelli-Variationen, die Missa solemnis oder auch die Mondscheinsonate sowie die kleine Bagatelle „Für Elise“ sind weltberühmt. Meist reichen nur wenige Töne aus, damit man sie erkennt.

Fazit zum „Labor Beethoven 2020“ Festival

Die Begeisterung für Beethoven hat in den letzten zweihundert Jahren nicht abgenommen. Noch immer zählt er zu den meist gespieltesten Komponisten weltweit und in diesem Jahr ist das Beethoven Jahr ausgerufen worden. Dazu gibt es unzählige Projekte, wozu auch das Labor Beethoven 2020 gehört, das an der Akademie der Künste in Berlin durchgeführt wurde. Eigentlich sollte es ein Festival mit Publikum werden, doch das Schicksal hat für die Pandemie gesorgt, womit die Aufführungen einfach aufgenommen worden und jetzt online verfügbar sind. Somit können alle in den Genuss dieser zeitgenössischen Stücke kommen, die von Komponisten und Komponistinnen aus Tel Aviv, Basel und Thessaloniki stammen.